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Dekanat Cochem

Statement der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dekanates Cochem zur Schließung der Jugendbildungsstätte Marienburg/Zell zum Ende des Jahres 2023, 19. März 2021

Sehr geehrter Herr Bischof,

sehr geehrter Herr Generalvikar,

sehr geehrter Herr Schlich,

liebes Team von Pro-Marienburg,

die unten aufgeführten pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen das hier formulierte Statement. Wir möchten folgende Punkte benennen, die uns für den weiteren Prozess wichtig sind:

1. Wir bedauern es sehr, dass die Jugendbildungsstätte Marienburg, die für viele Jugend, Familien- und Freizeitgruppen ein wichtiger Ort ist, Ende 2023 ihre Pforten schließt und verkauft wird. Damit endet die Geschichte eines besonderen Ortes. Ein Ort, der nicht zuletzt durch die dort tätigen Menschen ein besonderer Ort der Erholung, der (Neu)Orientierung und der (Weiter)Bildung und -Entwicklung ist. Viele schätzen die überschaubare Größe und die äußere Weite, die nach innen wirkt. Viele stellen aber in den letzten Jahren besorgt fest, dass der bauliche Zustand in vielen Bereichen nicht mehr ansprechend ist, obwohl das Betreiberehepaar mit Team vieles in Eigenregie verändert und verschönert hat. Das soll an diesem Ort ein Ende haben, da die Kalkulation (Kosten für den Umbau und effizientes Arbeiten mit 100 Betten) dagegen spricht.

Wir verstehen, dass es neben den finanziellen Aspekten auch andere Gründe gibt, diesen Ort aufzugeben. Dass es ein Jugendhaus in Trägerschaft des Bistums geben soll, sehen wir als ein klares Signal der Wertschätzung für die Jugendarbeit im Bistum Trier.

2. Wir bedauern sehr, dass diese Planungen nicht mit den betroffenen Personen auf und um die Marienburg herum kommuniziert wurden. Wir sind in unserem Dekanat dabei, synodales Handeln vor Ort einzuüben und verstehen ein solches Vorgehen des Bistums nicht, da es aus unserer Sicht den Leitsätzen der Synode massiv widerspricht.

3. Außerdem bedauern wir, dass nicht darüber nachgedacht wurde, was mit den vielen Menschen passiert, die auf der Marienburg eine (geistliche) Heimat gefunden haben. Wir denken da v.a. an die jungen Erwachsenen, die jungen Familien und die Erwachsenen, die sich nicht nur sonntags dort zur Messe treffen, sondern viel Zeit investieren, um gemeinsam mit dem pastoralen Team, christliches Leben am Ort und für die Region mitzugestalten.

Die vielen Projekte, die über viele Jahre gewachsen sind, sind bistumsweit bekannt und relevant. Diese Gruppe kann man nicht von A nach B verpflanzen, zumal im Moment sehr viel Vertrauen dadurch kaputt gemacht wurde und wird, weil die „Arbeitsprinzipien Jugendarbeit auf der Marienburg“ wie Partizipation und Arbeit auf Augenhöhe im aktuellen Prozess schmerzlich vermisst werden.

4. Wir sind überrascht darüber, dass das Bistum aktuell nicht erkennen lässt, dass es ein Interesse am Erhalt der Kapelle der Marienburg hat. Der Diözesanjugendpfarrer teilte zum Erstaunen der Zuhörer*innen in einer Videokonferenz kurz nach dem Bekanntwerden mit, dass man dies vom Investor abhängig mache. Dieses Signal wird in unseren Augen der Bedeutung dieses spirituellen Ortes nicht gerecht. Wenn eine Kirche wie die Kapelle auf der Marienburg so stark von Menschen belebt wird, kann das Bistum dies nicht einfach übergehen.

5. Wir votieren daher …

a) Für eine bessere Kommunikation mit denen, die es angeht, ganz im Sinne des 4. Perspektivwechsels. Dabei sollten die Entscheider des Bistums selbst dabei sein und offenlegen, worüber künftig verhandelt werden kann.

b) Für ein starkes „Ja zur Kapelle“. Damit gemeint ist ein deutliches “Ja” zur weiteren kirchlichen Nutzung des Kirchenraumes, auch wenn dies nur als verbindliches, dauerhaftes Nutzungsrecht notariell vereinbart werden kann.

c) Für die Einrichtung einer festen „Außenstelle Marienburg“. Diese Außenstelle, die zur Fachstelle Jugend Marienburg/Wittlich gehört, sollte entsprechend der Aufgaben mit mind. 1,5 Stellen personalisiert werden. Das Personal sollte dabei räumlich in der Umgebung der Marienburg angesiedelt werden.

Hinter diesem Statement stehen:

Markus Alt, Bernd Berenz, Matthias Brenken, Paul Diederichs, Markus Engel, Irmgard Hauröder-Diewald, Stefanie Heinzen, Frank Hoffmann Christoph Nörling, Marion Oswald, Michael Przesang, Veronika Rass, Dietlinde Schmidt, Rudolf Zavelberg

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positionen/dekanat_cochem.txt · Zuletzt geändert: 22.03.2021 23:05 von Sebastian Lamprecht

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